Freitag, 7. Februar 2014

Es lebe das Lernen

Heute war es so weit. Wir wurden unterrichtet. Voller Eifer fuhren wir mit dem Bus zum Sprachenzentrum. Erreichten das Gebäude und wollten beschwingt die ersten Treppen hinaufgehen. Bis uns eine Dame mit goldenen Zähnen fragte ,,Soooo, wo wollen Sie hin?". ,,Ähh, nach oben, zum Unterricht?????!" ,,Ahhh zum Unterricht!!!!" sagte sie über Ihre 5 goldenen Zähne lächelnd. ,,Und warum haben Sie noch Ihre Jacken an, keine Jacken in den Unterrichtsräumen!" Okayyy. Wir also wieder runter. Jacken abgegeben und wieder rauf in den 4. Stock. Zu Fuß. Jeeehhhej und ratet mal wie es oben war? --- Genau. Kalt! Aber nach der Nacht mit der ausgefallenen Heizung kann mich eigentlich nicht mehr viel erschüttern. Es war 9:40 - Unterrichtsbeginn. Keiner da. 9:45, keiner da.


9:55, keiner da. Um 10:00 flog die Tür unseres 4 Quadratmeter großen Raumes auf. Die Tasche flog schwungvoll auf den Tisch, die Dozentin seufzte tief und rollte mit den Augen. ,,Oah, bin grad aus dem Urlaub gekommen, noch keinen Plan was hier läuft", sagte die Person, von der ich in Russland als aller erstes unterrichtet wurde. Darf ich vorstellen meine Lehrerin. Jeeeheejjj. Habt ihr auch den Eindruck es wird immer besser? Naja, dann hatte sie den Faden doch schnell gefunden und mit uns einigermaßen 60 Minuten rumgekriegt. In der zweiten Stunde stand Sprachpraxis auf dem Programm. Nach dem wir 90 Minuten über Stereotype gesmaltalkt hatten lehnte sich unsere Dozentin zurück und sagte, ,,eigentlich weiß ich nicht was ich mit Ihnen machen soll, das ist alles viel zu leicht für Sie". Ach, so ein Zufall, das sagt man uns schon seit drei Tagen. Nach dieser neuen Erkenntlich eilten Julia (meine Leidensgenossin) und ich zum ,,Teelöffel" einer Pfannkuchen- Fastfood-Kette. Innerhalb
von 20 Minuten schlangen wir unser Mittagessen runter um jah pünktlich zur dritten Stunde zu sein. Es lief so ab: Suppe, Pfannkuchen mit Käse und Schinken, Pfannkuchen mit gezuckerter Kondensmilch, Tee, anziehen, rausrennen, hoch rennen, sitzten. 
Zwei Minuten warten, fünf Minuten Warten, Zehn Minuten warten. Mmmjaaa. Keiner da. Aber dafür habe ich bestimmt einen Rekord im Pfannkuchen-Wettessen aufgestellt. Auf dem Weg zum Wohnheim gingen wir in das Fitnessstudio gegenüber. ,,Fitfashion". Der Name ist Programm. Wir betraten die weißen Hochglanzfliesen. Stülpten uns blaue Schutzfolie über unsere Schuhe und wateten zum Büro der Managerin. Diese nahm uns freundlich in Empfang und führte uns durch das dreistöckige Hochglanz-Studio. Wir vereinbarten gleich ein Probetraining für 18 Uhr am selben Tag. In der Zwischenzeit widmeten wir uns unserer Lieblingsbeschäftigung.

Es ist nicht die Erkundung der Stadt, das Erlernen neuen Vokabulars und auch nicht das Knüpfen neuer Kontakte. Nein. Es ist das Schlafen. Spätestens am Nachmittag ist man hier einfach nur noch kaputt und müde. So  legten wir ein Nickerchen ein und sprangen kurz vor 18 Uhr hektisch im Zimmer herum, weil wir fast das Probetraining verschlafen hätten. Schließlich standen wir im Tainingsraum gespannt was sich unter dem Kursnamen ,,Body Art" versteckte. Nach 55 Minuten Verrenkungen und einem roten Gesicht gönnten wir uns noch einen Saunabesuch und den Luxus einer Dusche nach der man nicht das gesamte Badezimmer wischen muss. 

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