Nun gut, da müssen wir durch.
Ich schloss mein Zimmer auf. Vor mir drei Betten mit Nachtschränkchen, ein
kleiner Kleiderschrank rechts, ein Schreibtisch, drei Stühle und ein kleiner
Fernseher links. Das ist Russland, dachte ich mir. Seit den 70ern ist nichts
weg gekommen und eben so wenig dazu gekommen. So guckte ich mich im Zimmer
um und widmete mich meinen Koffer. Wie aus einer Schatzkiste zog ich eine Sache
nach der anderen aus dem Koffer und verstaute sie in meinem kleinen
Nachtschränkchen. Da saß ich nun alleine in meinem kalten Zimmer. Ein Hoch auf
den ,,Gute-Laune-Tee“ und ,,Etelser Dreierlei“.
Nach der kleinen Stärkung
beschloss ich St. P. auf eigene Faust zu erkunden. Ich packte mich warm ein
(-19°C) und ging auf den Newskij Prospekt. OMG Stellt euch vor alles was ihr
seht ist eine Sehenswürdigkeit. Alles ist verschneit, groß, bunt, laut und
schnell. In der Seitenstraße sah ich ein Gebäude, welches mich an die Basilius
Kathedrale in Moskau erinnerte. Es ist die Christus-Auferstehungskirche. Erbaut
von 1883-1907. Von dort aus ging ich zurück auf den Newskij Prospekt, schaute
mir ein Feuerwerk an, wechselte Geld und kaufte ein paar Lebensmittel. Zurück
im Wohnheim erwarteten mich meine Mitbewohnerinnen. Eine Finnin und eine
Deutsche.
Da war ich nun mit zwei wildfremden Menschen, 5 Monaten und keiner
Ahnung was kommen wird. Doch wer nicht wagt der nicht gewinnt.
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