Dienstag, 17. Juni 2014

,,Ähhhm, guten Tag. Wir bräuchten eine Monatskarte."

Kinder, wie die Zeit vergeht. Ich stehe morgens auf, gehe zur Schule, komme nach Hause und ehe ich mich versehe ist es schon Abend. So, oder so ähnlich rasten auch die letzten Monate wie im nu an mir vorbei. Meine zweite Woche in St. P. begann weniger erfreulich mit einer Erkältung. So verbrachte ich eine Woche überwiegend in der Horizontalen und führte Experimente mit allerlei russischen Medikamenten an mir durch. Diese zeigten schnell ihre Wirkung und bereits eine Woche später konnte ich im Programm richtig durchstarten. Nach zwei Monaten Dunkelheit und Kälte zeigte sich auch endlich die Sonne und das Eis schmolz dahin. Ihr glaubt nicht, wie sehr wir uns danach gesehnt haben. Die täglichen Besuche im international student office wurden mit der Zeit immer seltener, auch zur Freude unserer mittlerweile etwas genervten Sachbearbeiterin. Endlich war ich im Besitz eines Multivisums inkl. Reisepass, einer gültigen Registrierung, eines Studentenausweises und eines ,,Propusk". Der ,,Propusk", das ist in Russland ein ,,must have". Für jeden Blödsinn gibt es einen ,,Propusk". Selbst ein ,,Propusk"- Amt gibt es hier. Der ,,Propusk" ist ganz einfach eine Durchgangskarte. Wir brauchten ihn, um überhaupt unseren Campus oder um ohne ewige Diskussionen das international student office betreten zu dürfen. Ausgerüstet mit den russischen Personalien konnte ich mir auch endlich eine Dauerfahrkarte für den Bus und die Metro kaufen. Dieses Unterfangen gestaltete sich schwieriger als gedacht. Angekommen an irgendeiner Metrostation mussten wir zum Fahrkartenbüro. Nach dem wir das halbe Stadtviertel abgesucht haben, fanden wir das Büro direkt an der Metrostation. =P Wir betraten den 8 Quadratmeter kleinen Raum in dem sich bestimmt 20 Studenten hin und her schubsten. ,,Ähhhm, guten Tag. Wir bräuchten eine Monatskarte."sagten wir in unserer deutschen Freundlichkeit zu der Dame hinter dem Schalter. ,,Papiere!"war die Antwort der Dame, die wie so viele hier, nicht viel Wert auf überflüssige freundlichkeits Floskeln legte. Immerhin half sie uns im Umgang mit dem Foto-/Dateneingabeautomat, vor dem wir Anfangs wie zwei ahnungslose Idioten standen.

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